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   Atem und Stille.

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Eine deutsche Familiengeschichte, von der Nachkriegszeit bis heute,  spielt zwischen Berlin-West-und Ost, niedersächsisch-ländlicher Idylle, Kanada und Österreich.  Anziehungen und Abstoßungen, Verzweigungen und Verbindungen, Suche nach Identität, nach Vergangenheit und Zukunft -  die persönlichen Beziehungen und Schicksale sind untrennbar verwoben in die politischen Zeitläufte und Systeme...

    

                            Jürgen Reifenberger

  Atem und Stille

Sie saßen auf dem schmalen Fensterbrett des eisigen Zimmerchens unter dem Dach und schauten, während sie einander im Arm hielten, unverwandt durch das Fenster zum Mond hinauf. Der Mond stand als kaltblaue Kugel vor dem nachtschwarzen Sternenvorhang und lächelte gütig, lautlos und unbeweglich auf sie herab.

Da oben klettert sie. Siehst Du die Himmelsleiter? Sie ist ganz hoch und schmal, sagte Johannes.

Kann sie da nicht herunterfallen?

Wenn sie sich festhält, nicht, sagte Johannes. Er sah ganz deutlich die Leiter und auch die winzig-einsame Gestalt darauf, die langsam, Sprosse für Sprosse, ihrem Ziel entgegenstrebte. Das Ziel war das Himmelstor und lag auf der Rückseite des Mondes. Es schien ihm logisch, daß es vom Mond aus in den Himmel ging. Der Mond war mit einer Leiter gut zu erreichen, er war freundlich und würde der einsamen Gestalt weiterhelfen.                                

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